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Waschbär Babys

#59212    Kein Model Release;
Waschbär Babys
Kinderstube der Waschbärwaisen Was tun mit Findeltieren aus der Wildnis? Die Wildtierpflegstation Sonnenhof im hessischen Nidderau kann in vielen scheinbar aussichtslosen Fällen helfen. Seit einigen Tagen kümmern sich die Helfer hier um exotische Gäste, die aber immer häufiger eingeliefert werden: Waschbären. Text „Sehen sie“, sagt Detlev Kotsch und schiebt seinen Finger ins Mäulchen des Waschbärbabys im Meerschwein-Format, das eben zusammen mit zwei Geschwistern abgegeben wurde, „die kleinen Zähnchen müssten eigentlich schneeweiß sein.“ Tatsächlich sind sie unansehnlich dunkel. „man hat sie unter einem Haufen alter Dachpappe gefunden. Hier hatte Mama Waschbär ihre Wiege angelegt – doch nach einem nächtlichen Ausflug ist sie nicht zurück gekehrt. „wahrscheinlich überfahren. Das passiert oft. Die Kleinen waren ein paar Tage allein und haben an der geteerten Pappe gefressen. Ein Wunder, das sie noch leben.“ Ganz abgemagert sind die Tierchen. Doch so hungrig sie sein mögen – sie nuckeln nicht am Fläschchen, das Stationschef Detlev Kotsch ihnen in den Mund schiebt. Ein paar Tropfen Milch auf dem Finger bringt den ersten Kandidaten auf den Geschmack. So fest fängt er an zu saugen, dass der Tierfreund ihn am Finger in die Luft heben kann. Dann schiebt Kotsch geschickt den Nuckel der Flasche anstelle des Fingers und es ist geschafft. Am anderen Tischende massiert derweil Praktikantin Lisa das Bäuchlein des nächsten Waschbärbabys. Die Schülerin ist eine große Tierfreundin, wohnt um die Ecke und hilft gern mit. Auch wenn ihr Job jetzt nicht gerade sehr appetitlich scheint: Das Massieren am Bauch dient der Verdauung der Tierbabys, macht den Platz frei für neue Nahrung. Kaum haben die drei Racker ihre Fläschchen glücklich leer getrunken, fallen ihnen auch schon die Äugen zu. Eng aneinander gekuschelt schlafen die drei Babys in einem frischen Frotteehandtuch auf einer Wärmflasche. Zwei ältere Waschbären, die vor drei Wochen abgegeben wurden, sind da schon unternehmungslustiger. Nach der Mahlzeit erwachen die Lebensgeister der kleinen Racker. Sie Krabbeln auf dem Tisch herum, und immer muss Lisa rasch eingreifen, damit die Turner nicht herunter fallen. Mit ihren spitzen Krallen klettern die Waschbären Hosenbeine, T-Shirts und Pullover hoch. Sie erklimmen Wände am Putz und probieren im Garten die Rutsche von Detlevs Söhnchen. Normalerweise werden in der Wildtierpflegestation eher einheimische Tiere abgegeben und nach der Pflege auf freien Fuß gesetzt. Doch das klappt nicht immer. Vom letzten Sommer ist noch ein junger Rehbock auf der Wiese, der hier als Kitz eingeliefert wurde. Zahm wie er ist, hätte er draußen keine Chance. Wildschweinfrischlinge, die von Kotsch und seinen Helfern aufgezogen wurden, fanden jetzt einen Platz in einem nahen Wildpark und ein paar Eulen und Greife sitzen in Volieren des ausgebildeten Falkners, dürfen täglich ihre Runden im Taunus fliegen. Waschbären werden immer häufiger im Sonnenhof eingeliefert. Urspünglich in Nordamerika zu Hause, haben sich die Kleinbären, die in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von ehrgeizigen Förstern und Jägern eingeführt und in deutschen Wäldern ausgesetzt wurden, beträchtlich vermehrt. Es wird geschätzt, dass heute zwischen ein und zwei Millionen Waschbären durch die Lande streifen. Besonders in Hessen haben die Neubürger die Städte entdeckt, sind mancherorts zur Plage geworden, weil sie nachts Mülltonnen und Vorräte plündern.

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