Kennen Sie die Körpersprache der Katzen?
Wie Mieze mit uns Menschen redet
Nur weil sie nicht Bellen und mit dem Schwanz wedeln, sind Katzen noch lange nicht weniger gesprächig als Hunde. Wir müssen allerdings gut hinschauen und zuhören, um ihre Sprache in ihren Nuancen richtig zu verstehen. Zwischen Fauchen und Schnurren gibt es Miauen, das nach dem bettelt, auf was Samtpfote gerade verlangend ihre Augen richtet.
Wohlig schnurrt die Katze, wenn wir sie an Bauch, Brust oder hinter den Ohren kraulen, ihr Fauchen sagt, dass etwas nicht stimmt, ein Miau, das in der Entwicklung junger Kätzchen immer eingesetzt wird, wenn sie bei der Mutter trinken wollen, kann für uns bedeuten: „Mach bitte endlich die Kühlschranktür auf!“ oder „Nimm mich auf den Schoß!“
Unmissverständlich äußern Katzen ihren Ärger durch Fauchen, zurück gelegte Ohren und zusammengekniffene Augen. Wer das nicht richtig versteht, läuft Gefahr, mit den Krallen Bekanntschaft zu machen. Ein offenes Schnäuzchen kann aber auch Vergnügen und Unternehmungslust bedeuten. Dann aber fehlt das Fauchen, die Augen bleiben rund und weit und die Ohren vorn. Anders als bei verärgerten Kätzchen müssen diese wichtigen und verletzlichen Sinnesorgane nicht durch Zurückziehen oder Schließen in Sicherheit gebracht werden.
Auch ohne Worte können Katzen viel sagen. Lautäußerungen sind ihn ihrem Repertoire der Verständigungsmöglichkeiten nur die Spitze des Eisbergs. Die wahre Katzensprache ist die der Pantomimen, die ihre klare Körpersprache einsetzen. Und das hat seinen Sinn in der Naturgeschichte der kleinen Raubtiere. Als sie noch auf sich allein gestellt und ohne den Menschen lebten, da waren sie wegen ihrer geringen Größe immer gefährdet durch stärkere Raubtiere. Zugleich war es wichtig, scheue Beutetiere nicht zu warnen und zu verscheuchen. Mit Lautäußerungen aber war die heimliche Anwesenheit einer Katze im Revier offenbar. Für Räuber und Beutetiere. So war die lautlose Verständigung das zum Überleben notwendige Mittel der Wahl.
Mit teils klaren Signalen. Beim berühmten Katzenbuckel gibt es keinen Zweifel. Wenn dabei noch das Fell gesträubt ist, die Augen zu schlitzen verengt und die Zähne gebleckt werden, heißt das ganz ohne Worte: „Halt Abstand – sonst setzt es gleich was.“
Nicht nur feste Absichten, sondern auch die eigene Unentschlossenheit wird mitgeteilt. Wenn auch völlig unbewusst. Tieren geht es da nicht anders als uns Menschen: Wenn Kätzchen sich die Pfoten leckt, muss es noch längst keine Katzenwäsche sein. Verhaltensforscher Desmond Morris, der die Körpersprache der Katzen erkundet, sagt, dass es in vielen Fällen soviel bedeutet, wie unser Kratzen am Kopf: Nachdenklichkeit und Unschlüssigkeit. Eine Übersprunghandlung, weil verlegene Kätzchen nicht wissen, was sie als nächstes tun sollen.
Nicht nur Gesicht und Körper – auch das verlängerte Hinterende der Katze spricht eine deutliche Sprache. Die wird von anderen Wesen allerdings gelegentlich missverstanden. Verlegenheit zeigt auch das Hin- und herzucken des Schwanzes. „Soll ich oder nicht?“ ist hier die Frage des Kätzchens. Mancher Hund hat diese Unschlüssigkeit schon als Schwanzwedeln gedeutet und seine spontane und gutmütige Annäherung mit einer blutigen Nase bezahlt. Eine freundliche Katzenbegrüßung findet allerdings anders als bei Hunden nicht mit Wedeln, sondern mit senkrecht hoch gestelltem Schwanz statt. Was unter Hunden Spannung ausdrückt. Fremdsprachen muss man eben lernen.
Ein eindeutiges Zeichen von Zuneigung ist auch, wenn Stubentiger um unsere Beine streichen und dabei ihre Wangen reiben. Streicheln und Nähe sind hier erwünscht. Der Hintergrund dieses Verhaltens. Unterm Wangenfell sitzen beiderseits winzige Duftdrüsen, die einen Botenstoff absondern, der Kätzchen Freundschaft und Vertrautes signalisiert. Das für Menschen nicht wahrnehmbare Katzenparfüm macht ihr die Umgebung heimelig. Und wo sie sich wohl fühlt und zu Hause, da geht sie aufrecht, hochgereckt und selbstbewusst wie der erfolgreiche Chef durch die Schar seiner Mitarbeiter.
Das Selbstvertrauen äußert sich auch in der Ruhehaltung: Eine gutgelaunte Katze hat im Liegen die Vorderpfoten weit ausgestreckt, eine verunsicherte, kranke oder unglückliche Katze hält im Liegen die Vorderbeinchen unterm Körper in Deckung.
Manchmal spricht aber auch das Gewissen aus einem Kätzchen. Hat es etwas angestellt, kann es ruckzuck unter einer Decke oder im Körbchen verschwinden, um mit großen Augen aus der sicheren Deckung abzuwarten, wie ihr Mensch wohl reagieren wird. Dann versucht sie, unsere Sprache und Körpersprache zu verstehen.
Rubrik |
animal.press / Natur-und Pet Archiv / Pets-Haustiere / Katzen |
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