Paula strampelt sich ins Leben zurück Nach schlimmem Unfall hat das
Füchslein eine zweite Chance Füchse sind zwar sprichwörtlich schlau – doch
was sie mit dieser Patientin erlebt, kann ihre Physiotherapeutin Jacky
kaum fassen: “Es ist, als ob sie versteht, dass wir es gut mit ihr meinen.
Sogar bei Massagen und Reizstrom bleibt sie ganz gelassen liegen.“ Dabei
ist Jungfuchs Paula ein echtes Wildtier, das bis vor wenigen Wochen nie
etwas mit Menschen zu tun hatte. Start unter schlechtem Stern. Jedenfalls
so lange nicht, bis sie an einem schicksalhaften Morgen am Frankfurter
Stadtrand ihre Nase in eine leere Dose Katzenfutter steckte. Und nicht
mehr herauskam. In blinder Panik lief sie davon, wurde sie auf der Straße
von einem Auto erfasst. Als das regungslose Tier am Straßenrand gefunden
wurde, zeigte nur seine flache Atmung, dass es noch am Leben war.
Eigentlich ein hoffnungsloser Fall. Doch dann kam sie in die Praxis von
Tierärztin Dr. Alexandra Keller, die den Fall genauer untersuchte. Im MRT
zeigte sich ein gebrochener Hüftknochen. Angesichts der Jugend ihrer
Patientin sah die Ärztin die Chance, dass sich der Bruch bei
entsprechender Behandlung richten ließ. Bei jungen Hunden ähnlicher Größe
hatte die Operation schon geklappt. Aber würde ein Wildtier die
anschließende Reha durchstehen? Die teils schmerzhaften Prozeduren
erforderten vom Patienten Vertrauen in den behandelnden Menschen und
wochenlange Geduld. Patientin Paula hat verstanden Die Operation verlief
erfolgreich. die folgende Reha wurde durchgeführt, wie es auch bei Hunden
üblich ist. Neben den klassischen Massagen und Reizstrombehandlung bieten
manche Praxen schon die aufwändige Hydrotherapie. Dabei werden die
natürlichen Bewegungsabläufe auf einem Laufband im warmen Wasserbad mit
Strömung wieder hergestellt. Vorteil der Tretmühle im Wasser: Knochen und
Muskeln können sich im Zusammenspiel bewegen ohne vom Körpergewicht
belastet zu sein. Jacky: „Anfangs mussten wir Paula vor den Anwendungen
noch mit Medikamenten beruhigen und ihr die Furcht nehmen. Doch dann
schien sie zu begreifen, dass alles hier zu ihrem Besten ist.“ Inzwischen
hat die Patientin ihr Quartier in einer Schutzstation für Wildtiere
bezogen und auf wackeligen Beinen erste Ausflüge auf die Wiese genießen
können. Angesichts der schlechten Erfahrungen erstaunlich: Paula hat noch
immer eine Schwäche für Katzenfutter aus der Dose. CMS
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