Spiel ohne Grenzen Papageien Randale in Neuseeland Banden halbstarker
Kea-Papageien ramponieren Autos. Am liebsten mögen sie Fensterdichtungen
und Scheibenwischer. Es dürfen aber auch Fahrradreifen, Verkehrszeichen
und Motorradsitze sein. Mit Kea-Spielplätzen versucht man die geschützten
Vögel abzulenken und anderweitig zu beschäftigen. Die einst so seltenen
Vögel, deren Kopfzahl durch die Schutzmaßnahmen wieder auf über 5 000
Tiere angestiegen ist, schicken sich an, ihre Reviere zu erweitern und die
Zivilisation zu erobern. An Keas scheiden sich die Geister. Für die einen
sind die klugen und verspielten Krummschnäbel eine überaus unterhaltsame
Attraktion und die Naturschützer freuen sich, dass es die einst seltenen
Bergpapageien nun wieder in großer Zahl gibt. Doch mancher ärgert sich
schwarz, wenn er nach einem Spaziergang sein Auto oder Motorrad halb
zerlegt findet. Denn die respektlosen Keas, sind üble Rowdys, die mit
ihren ebenso stabilen, wie scharfen Schnäbeln immense Schäden an
Fahrzeugen anrichten. Sie kauen nämlich für ihr Leben gern Gummi. Kein
Kaugummi – sie erproben sich lieber am Kautschuk und Kunststoff von Autos:
Fensterdichtungen ziehen sie heraus, wie Einweck-Gummis und die Lippen von
Scheibenwischern hängen gelegentlich am Schnabel wie Spaghetti auf der
Gabel. Härter noch trifft es Radler und Motorradfahrer. Lassen die ihr
Gefährt in den Kea-Revieren unbeaufsichtigt, bohren die Krummschnäbel
Löcher Reifen und zupfen die Füllung aus Sattel und Sitzbank. Sie nutzen
ihren Status Traf es bislang nur Menschen, die raus in die Wildnis fuhren,
so haben die Vögel jetzt den städtischen Verkehr als Spielwiese entdeckt.
Behörden ärgert es besonders, wenn sie die bunten Verkehrshütchen an
Baustellen nach ihrem Geschmack platzieren, umwerfen oder Abhänge
runterkollern lassen. Ihr Spieltrieb scheint keine Grenze zu kennen.
Dagegen wehren kann man sich schlecht, denn Neuseelands Charakter-Papagei,
der noch vor 40 Jahren so selten war, dass er unter absoluten Naturschutz
gestellt wurde, genießt seinen unangreifbaren Status und nutzt ihn
schamlos aus. Weil man die Tiere weder stören noch vergrämen darf, haben
Behörden und Naturschützer eine neue Strategie der Ablenkung ersonnen: An
besonders heimgesuchten Plätzen stellen sie neben der Straße
Kea-Spielplätze auf. Klettergerüste, die mit Bällen, Puscheln und allerlei
bunten Attraktionen zum Zerpflücken bestückt sind. Ob das wohl klappt? Aus
Sicht der klugen Vögel dürften diese legalen Spielchen allerdings nicht so
spannend und abwechslungsreich sein, wie die Beschäftigung mit immer neuen
Fahrzeugmodellen. Die obendrein als hübsche Zugabe noch ein Nachspiel zu
bieten hat. In der Hauptrolle: Entsetzte Halter, die sehen, was die
gefiederten Hobby-Mechaniker in ihrer Abwesenheit mit ihrem Gefährt
angestellt haben. CMS
Rubrik |
animal.press / Zu 4000 Tierstorys / AAA Frei und picmaxx off / 03176 Keas |
Dok. Autor |
(c) animal-press |
Dokument ID |
157719 |
Eigenschaften |
25KB , DOC |
Copyright |
Kein Model Release; |
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