Kostolna, Bratislava, Slovakia Tiger Oasis – Morgens um sieben beginnt der Dienst. Die Tierpfleger der Tiger-Oase fegen den Betriebshof, bringen abgenagte Knochen weg, karren gewaltige Batzen frischer Rinderteile mit Schubkarren in die weitläufigen Außengehege ringsum. 23 Amurtiger - auch bekannt als Sibirische Tiger - leben in dieser Station, die sich dem Erhalt der bedrohten Raubkatzen widmet. Freilaufender Tiger. Doch nicht alle Tiger leben in den abgeschlossenen Gehegen. Einer läuft zusammen mit den Hunden zwischen den Pflegern frei herum. Die Menschen in der Tierpflege arbeiten viel mit der Schaufel. Zum Glück - denn manchmal ist die Schaufel das einzige, was sie auf den Beinen halten kann, wenn der halbwüchsige Tiger Sunny wieder einmal spielerisch zuschlägt. Überraschende Attacken. „Sunny ist ein echtes Energiebündel“, sagt Martin Zimann „ Wenn er uns überraschend anspringt, was er gern tut, halten wir einfach die Schaufel vor uns und er prallt ab. „Sonst wirft er Dich um.“ Martin ist so etwas wie der Vater des acht Monate jungen Tigers. Der war nach der Geburt von seiner Mutter nicht beachtet worden. Den Pflegern blieb nichts anderes übrig, als das hilflose Tigerbaby an sich zu nehmen. Im Schichtdienst teilten sich Jitka Cseka und Martin die pflegeintensiven ersten Lebenswochen des Tigerbabys. Für Martins Söhnchen Markus war das kleine Kätzchen ein willkommener Spiel- und Schmusekumpel . Doch bald wollte der kleine Tiger rauere Spiele. Hundekumpel. Spielpartner fürs Grobe mussten her. Zum Glück hat Martin mit Blacky und Jenny zwei junge Schäferhunde, die das mit dem wilden Rangeln ähnlich sehen, wie sein junger Tiger. Das Trio verträgt sich prächtig. Nicht wie Hund und Katz! Zumal beide Seiten keineswegs zimperlich miteinander umgehen. Für Ziehvater Martin ist die Familie seines Schützlings damit komplett: “Jetzt hat Einzelkind Sunny endlich Geschwister.“