Pelikan "Bibo" will bei seinen Menschen bleiben Afrika, Tansania: Die Gäste der Safarilodge im Mahale Nationalpark haben sich gerade zum Dinner um den Tisch versammelt, da stolziert ein ungewöhnlicher Gast durch den Raum und zieht die Blicke aller auf sich: Pelikan Bibo! Der elf Kilogramm schwere Vogel gesellt sich regelmäßig bei den Mahlzeiten zu den Gästen und sorgt damit für große Begeisterung. Auch bei Bootsausflügen auf dem angrenzenden Tanganjikasee ist Bibo immer mit dabei und bringt den Touristen den einen oder anderen Fisch. Jeff und Cameron, zwei Mitarbeiter der Lodge haben den Pelikan auf einem Bootsausflug aufgelesen - er hatte sich mit seinen Füßen in einer Angelschnur verheddert. Anfangs war der Vogel nicht gerade begeistert von seinen Rettern. "Es war gar nicht einfach, ihn zu befreien", berichtet Jeff "er schlug wild mit den Flügeln und hieb mit seinem Schnabel nach uns." Schließlich gelingt es den Beiden aber, Bibo zu beruhigen. „Er hat bald gemerkt, dass wir ihm nichts Böses wollen und ihm helfen können“, erklärt Jeff. Die beiden Freunde kümmerten sich rührend um ihren Schützling und päppelten ihn wieder auf. „Wir haben ihn Bibo genannt – nach dem großen Vogel der Sesamstraße“, schmunzelt Jeff. Als Bibo schließlich wieder fit ist, hat er seine Menschen so ins Herz geschlossen, dass er gar nicht mehr weg will. „Am Liebsten döst er auf dem Dach des Camps vor sich hin oder putzt sich ausgiebig“, erzählt Jeff. „Aber seinen großen Auftritt bei den Mahlzeiten verpasst er nie. Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen.“ Wenn neue Gäste mit dem Boot zur Lodge kommen, steht Bibo schon bereit, um sie zu begrüßen. Einen von ihnen erwählt er dann zu seinem ganz besonderen Freund. „Meistens ist es ein Mann“, lacht Jeff, „bei den Ladies ist er etwas schüchtern.“ Die Zuneigung des Pelikans trifft immer auf Gegenliebe: „Eigentlich kommen die Gäste ins Reservat, um Schimpansen in der Wildnis zu beobachten. Aber am Ende ist Bibo das Highlight ihres Aufenthalts. Oft gibt es Tränen, wenn sich die Gäste wieder von ihm verabschieden müssen“, meint Jeff. Zum Glück handelt es sich heute aber erst um das Willkommens-Dinner. Die Gäste haben also noch viel Zeit mit ihrem Lieblingsvogel vor sich.