Ein Heim für Babyigel in Not Winzig klein und noch mit geschlossenen Augen tapst der kleine Igel orientierungslos in der Hand von Monika Thomas umher. Wenige Tage ist der Kleine erst alt und das wäre ihm, jetzt im Herbst, zum Verhängnis geworden. „Allein frisst er noch nicht und draußen hätte er jetzt keine Chance gehabt“, erklärt die Igelhelferin. Denn die zu spät geborenen Nachzügler schaffen es mit einem Geburtsgewicht von nur 20 Gramm nicht mehr rechtzeitig, sich die nötige Masse anzufuttern: Mindestens ein Pfund sollte ein Tier bis zum November wiegen, sonst reichen die Reserven nicht über den Winter. Zum Glück ist der Winzling im „Igelhotel“ von Monika Thomas in Wuppertal gelandet. Seit über 10 Jahren betreut die gelernte Heilpraktikerin jeden Herbst bis zu 100 Igel. Darunter kranke Tiere, Opfer des Straßenverkehrs oder Igel, die bei Gartenarbeiten verletzt wurden – die meisten Pfleglinge sind aber die Nachzügler. Und schon wieder wird einer angeliefert – Kinder bringen ihn in einem Schuhkarton ins Igelhotel. Er zwar kerngesund und hat auch schon erste Zähnchen – doch mit 125 Gramm ist auch dieses Jungtier viel zu leicht für die Jahreszeit. So war es fast ein glücklicher Zufall, dass der Kleine auf der Suche nach Schnecken, Käfern und Würmern in einen Lichtschacht gefallen war und von den besorgten Kindern aufgesammelt und abgegeben wurde. Denn hier auf der Igelstation gibt’s nicht nur Spezialmilch, sondern auch genügend Futter und ein kühles Plätzchen für den Winterschlaf. So umsorgt überstehen den auch die kleinsten Nesthäkchen.