Im Bärenwald fand die kleine Ema ihre verlorenen Brüder wieder s2340 Endlich wieder vereint! Die Pfleger des Bärenreservats von Pristina konnten kaum glauben, was sich da vor ihren Augen abspielte. Der neue Teddy, der eben von der Polizei bei ihnen eingeliefert wurde, sprang vom Behandlungstisch des Tierarztes und rannte zum Zaun, durch dessen Maschen zwei andere Jungbärchen ihre Nasen drückten. „Die drei brummten und winselten vor Begeisterung, schleckten sich durchs Gesicht. Es war bewegend.“ sagt Ulrike Wüstner, die Bärenexpertin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die das Reservat für misshandelte Bären aufgebaut hat. Hier machen Tierfreunde wieder gut, was gewissenlose Menschen den Tieren angetan haben. „Die Jungtiere im Gehege Oska und Ron sind vor drei Wochen zu uns gekommen“, sagt Ulrike. Die beiden sind in einem Hundezwinger im Garten eines Ausflugsrestaurants gehalten worden. Als Attraktion und zur Belustigung der Gäste, die sie mit Tischabfällen füttern durften. Polizei und das Umweltministerium des Kosovo beschlagnahmten die Tiere und brachten sie in die Auffangstation. Kurze Zeit später mussten die Behörden wieder in Sachen Bären einschreiten. Im Internet hatte ein Mann Bilder veröffentlicht, von ihm und einem Babybären. Es folgte einen Anzeige gegen den Halter. Denn zum einen stehen die Bären des Landes unter strengem Naturschutz, zum anderen war die Haltung alles andere als artgerecht. Der kleine Teddy war in einem dunklen Keller eingesperrt. Bis die Polizei ihn befreite und ins Bärenreservat brachte. Bei der eingehenden Untersuchung und dem Vergleich von Blutproben stellte sich hier heraus, dass die beiden Bärchen im Park und der Neuzugang Geschwister waren. Jäger hatten die Mutter der drei erschossen und die Babys verkauft. Im Bärenpark fand das kleine Bärenmädchen Ema endlich ihre beiden Brüder wieder. Ulrike Wüstner: „Nachdem wir die genetischen Tests durchgeführt hatten, war uns klar, warum die Begrüßung so herzlich war. Bären, die einander fremd sind, halten sich eher vorsichtig auf Distanz. Aber die drei waren offensichtlich froh, einender wieder gefunden zu haben.“ Auch Johanna Painer, die behandelnde Tierärztin des Trios ist zufrieden. Sie glaubt, dass die Geschwister den Verlust der Mutter überwinden konnten, weil sie sich wieder gefunden haben: “Seit sie zusammen sind hat sich ihr Zustand verbessert, Fell und Augen glänzen, der Appetit bist gut und die Tage verbringen die drei mit ganz viel Spiel – wenn sie nicht dicht an dicht aneinander gekuschelt schlafen.“