Zookatzen: Keine Angst vor großen Tieren 22 ehemalige Streunerkatzen haben
im Zoo Riga eine Heimat und eine artgemäße Lebensaufgabe gefunden Sie
waren ehrlich gesagt, nicht geplant. Es ergab sich im Laufe der Zeit
einfach so. Wann immer in den letzten Jahren bei einem der Zootierärzte
eine herrenlose Katze abgegeben wurde, fragten sie bei den Tierpflegern
nach, in welchem der Tierhäuser noch Platz für eine Katze wäre. So zogen
nach und nach 22 Katzen im Zoo von Riga ein. Und aus dem ursprünglichen
Tierschutzprojekt ist ein Projekt zum Vorteil für alle geworden. Wo viele
Tiere leben, Futter gelagert wird, da sind Ratten und Mäuse nicht fern.
Nun verbietet es sich, in Tiergehegen Gift auszulegen. So können die Nager
schnell zu einem hygienischen Problem und einer ernsten Gefahr für die
Tiere werden. Wo Katzen einziehen, da ziehen Ratten aus. Katzen sind die
beste biologische Schädlingsbekämpfung, die man auf einem Bauernhof oder
im Zoo haben kann. Und viele Exoten lieben die Gesellschaft von Katzen –
manche schmusen gar mit ihnen, nehmen Rücksicht. Die Giraffen passen auf,
dass sie nicht ausversehen Margaux, „ihre“ Siamkatze treten, die Bären
krümmen „ihren“ Katzen kein Härchen, die Kängurus sehen sie als Kumpel,
und das mächtige Banteng-Rind scheint zu lächeln, wenn die gerade erst
zugezogene kleine schwarze Katze, vor ihm auf den Rücken liegt und ihm
alle spitzen Krällchen in seine Schnauze hackt. Die Kleine darf das
ungestraft, immer und immer wieder. Das Banteng streicht ihr nur sehr
vorsichtig mit seinem Maul über den Plüschbauch. Die beiden spielen aber
erst miteinander, wenn die Zebras den Stall Richtung Freigehege verlassen
haben. Die Zebras mögen nämlich keine Katzen. Aquarien und Terrarien sind
für die Katzen eher wie Fernsehen. Ganz interessant zuzuschauen, aber doch
nicht das wirkliche Leben. Da werden die Kontakte zu den zuständigen
Zoopflegern noch enger, als sie es so schon sind. Es ist nämlich nicht so,
dass die 22 Katzen nach Lust und Laune durch den Zoo stromern, und mal
hier und mal da fressen oder nächtigen. Sie sehen erstaunlicherweise ihr
zugeteiltes Tierhaus, ihr Zoorevier, als ihr Zuhause, und die jeweils
zuständigen Tierpfleger sehen das ebenso. Zootier-Managerin Guna Vitola
kann sich nicht erinnern, dass schon einmal eine Katze von sich aus in ein
anderes Tierhaus umgezogen ist, weil ihr die ausgesuchte Umgebung nicht
passte. Tagsüber dürfen sich die Katzen durchaus frei im Zoo bewegen. Dann
gehen sie Streife in „ihrem“ Revier, treffen sich mit anderen Katzen, oder
leisten auch mal ihren exotischen Freunden in deren Freigehege
Gesellschaft. Da kann es dann sein, dass die Katze zwischen den Giraffen
oder Kängurus mehr Aufmerksamkeit von den Zoobesuchern bekommt als die
Exoten. Weil dann auch immer mal wieder ein Besucher um die Sicherheit der
Katzen besorgt ist, sollen die Zookatzen im Frühjahr alle Halsbänder
erhalten die sie als Dienstkatzen kennzeichnen. Nachts werden die Katzen
gemeinsam mit ihren exotischen Freunden in den Tierhäusern eingeschlossen
Ihr Körbchen steht allerdings im Aufenthaltsraum der Tierpfleger. Alle
Fenster und Türen sind aus Sicherheitsgründen verschlossen. Am frühen
Morgen, wenn die Pfleger ihren Dienst antreten, öffnen sich für die Katzen
wieder die Türen. Aber erst einmal wird gefrühstückt. Regelmäßige
Wurmkuren und Gesundheitskontrollen durch den Tierarzt sind ebenfalls
selbstverständlich. Wenn sie durch den Tierparkpark streifen, gehen die
Katzen nie in die Nähe von Tieren, die ihnen gefährlich werden könnten. Um
das Gehege mit den Tigern machen alle einen großen Bogen.
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